Moore & Klimaschutz: Die unterschätzten Helden

Moore sind im Kampf gegen die Klimakrise mindestens genauso wichtig wie Bäume. Ja, richtig gelesen! Obwohl viele Menschen bei natürlichem Abbau von CO₂ an Bäume und Wälder denken, sind Moore die heimlichen Klimaschützer. Dieser Blog Post ist deshalb ihnen gewidmet.

Für dich gibt’s also eine Menge wichtiger Basisinformationen rund um diese Umwelt-Helden und on top drei Tipps für die schönsten Moorwanderungen in Bayern.

Was ist ein Moor?

Grundsätzlich sind Moore Feuchtgebiete mit einem Überschuss an Wasser, der für einen sauerstoffarmen Boden sorgt. Reste von abgestorbenen Pflanzen werden in dieser Umgebung nicht vollständig zersetzt, sondern in Torf umgewandelt. Es handelt sich hierbei um eine faserige, dunkelbraune bis schwarze Substanz, die ein bisschen an Erde erinnert. In einem intakten Ökosystem wächst Torf pro Jahr um einen Millimeter in die Höhe.

Die unterschiedlichen Arten von Mooren

Vor allem die Moore in unseren Breitengraden unterscheidet man in Niedermoore, Zwischen- oder Übergangsmoore und Hochmoore. Im Bairischen werden Hochmoore auch „Filz“ genannt und Niedermoore „Moos“.

Moore, die vom Grundwasser gespeist werden oder noch eine Verbindung zum Wasser haben, werden als Niedermoore bezeichnet. Sie verfügen über eine vielfältige, artenreiche Vegetation, da sie vom Grundwasser mit wertvollen Mineralien und ausreichend Nährstoffen für viele unterschiedliche Pflanzenarten versorgt werden.

Hochmoore sind all jene Moore, die die Verbindung zum Grundwasser verloren haben. Sie werden nur noch über das Regenwasser gespeist und nass gehalten. Daher herrscht in Hochmooren ein eher saures und nährstoffarmes Klima, in dem Torfmoos am besten gedeiht: Sobald es in die Höhe wächst, erhalten tiefer liegende Pflanzenteile keinen Sauerstoff mehr und werden in Torf umgewandelt.

Alle Moore, die ihre Wasser sowohl aus dem Grund- als auch dem Regenwasser ziehen, sind Zwischen- oder Übergangsmoore.

Warum Moore so wertvoll sind

Moore sind ein wichtiger Faktor in Bezug auf den Klimaschutz. Hier kommen drei Gründe, warum:

  1. Moore speichern extrem viel Kohlenstoff, und zwar noch mehr als jedes andere Ökosystem der Welt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Moore mit gesundem Torf ca. 30% des Kohlenstoffs abbauen, der weltweit in Böden gebunden wird.
  2. Moore stellen einen natürlichen Hochwasserschutz dar. Torfböden quellen wie ein Schwamm auf, nehmen dadurch starke Niederschläge auf und geben diese anschließend nach und nach an die umliegende Vegetation ab. Indem sie Überflutungen eindämmen können, dienen Moore daher als wichtiger Hochwasserschutz.
  3. Wie auch der Waldboden filtern Moore Schadstoffe aus dem Regenwasser und wandeln sie um. Dieses fast vollständig gereinigte Wasser geben sie dann an die Umgebung ab und sichern so eine hohe Trink- und Grundwasserqualität.

Moore: unterschätzt und gefährdet

Leider steht es jedoch um die Moore in Deutschland nicht gut. Obwohl sie früher mit circa 1,5 Milliarden Hektar etwa 5% der Fläche in Deutschland ausmachten, werden heute ca. 95% der deutschen Moore als „tot“ bezeichnet. Diese Moore wurden durch Gräben absichtlich entwässert und ihnen so ihre Grundlage zum „Überleben“ genommen.

Neben forst- und landwirtschaftlicher Nutzung ist dabei der Torfabbau einen maßgeblicher Grund, warum Moore entwässert werden. Torf diente früher als günstiges Brennmaterial und ist auch heute noch sehr häufig in Blumenerde zu finden.

Besonders bedenklich: Durch die Entwässerung der Gebiete und für die Gewinnung von Torf wird der über Jahrtausende gebundene Kohlenstoff wieder in die Luft abgegeben. Ganze 5% der heute ausgestoßenen Klimagase in Deutschland sind auf die Moorzerstörung zurück zu führen.

Viele dieser Moore sind heutzutage deshalb nicht mehr als solche zu erkennen: Niedermoore wurden „umgewandelt“ in Äcker, Wiesen oder Weiden und auf ehemaligen Hochmooren wachsen heute Nadelwälder.

In den vergangenen Jahren fand aber ein Umdenken statt. In enger Zusammenarbeit mit heimischen Bauern werden Moore nun renaturiert und zu Naturschutzgebieten deklariert, um diesen wertvollen Lebensraum für Pflanzen, Tiere und auch für das Klima wieder zu beleben.

Bonus: Moorwanderungen in Bayern

Moorwanderungen in Bayern
Das Murnauer Moos (Quelle: Mario Dobelmann via Unsplash)

Du hast Lust, dieses spannende, vielfältige Ökosystem bei einer Wanderung zu entdecken? Wir empfehlen das Murnauer Moos, die Rosenheimer Stammbeckenmoore oder auch das Ainringer Moos. Dich erwarten riesige Wanderparadiese mit zahlreichen Routen und eindrucksvoller Natur.

Bitte bleibe wie immer und vor allem bei deinem Moorspaziergang auf den markierten Wegen, um Flora und Fauna zu schützen.

Dir sind Wälder doch lieber als die weiten Flächen der Moore? Dann nimm‘ doch bei deinem nächsten Spaziergang unsere Impulse rund um den Wald im Frühling mit oder melde dich auf unserer Plattform an, um von der nächsten Pflanzaktion zu erfahren.

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Martin

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