WALDWACHSTUM DURCH WALDUMBAU

Aus den Nadelbaum-Monokulturen, die in Deutschland seit Jahrzehnten bzw. -hunderten gerne gepflanzt wurden, sind instabile Wälder entstanden. Der vorherrschende Klimawandel zeigt uns, wie sensibel der Waldbestand des Landes und damit gleichzeitig, wie wichtig Waldumbau für eine klimastabile Zukunft ist.

Worum geht es in diesem Beitrag? Um STABILE WÄLDER FÜR DIE ZUKUNFT. Es geht um´s Wälder retten, z.B. durch Waldumbau, darum sind wir hier. Deswegen und aufgrund mehrfacher Nachfrage, klären wir in diesem Beitrag, was genau unter Waldumbau zu verstehen ist.

1. Was ist Waldumbau?

Das Wort Waldumbau ist aktuell in aller Munde. Der Wald scheint Umbau zu brauchen und dem ist definitiv auch so. Das können wir als Erfahrungswert unserer Arbeit der letzten Jahre feststellen. Wer von Waldumbau spricht, meint eine forstwirtschaftliche Maßnahme, die eine massive Änderung des Waldbilds hinsichtlich Verteilung der Arten und des Alters der Bäume vorsieht. Konzeptionell entscheiden also Baumarten sowie die Altersklassen die Umsetzung des Waldumbaus.

Baumarten und Altersklassen sind entscheidend.

Aus einer Monokultur wird ein Mischwald und aus einem gleichaltrigen Waldstück wird ein Generationswald. Denn diese Art von Zusammensetzung der Bäume im Wald macht ihn stabil. Waldumbau steht daher für die bewusste Veränderung von Wäldern, mit dem Ziel, sie dem Klimawandel anzupassen – mit dem Ziel, sie fit für die klimaverändernde Zukunft zu machen. 

2. WIESO IST WALDUMBAU WICHTIG?

Kiefer und Fichte sind großflächig dominierend. Das mag industriell betrachtet, großartig sein. Klimatisch und hinsichtlich der Stabilität ist das jedoch nicht nur problematisch, sondern sogar dramatisch. Speziell, wenn standortunverträglich gepflanzt wurde, d.h. Nadelbäume befinden sich geografisch dort, wo die Natur eigentlich hätte Laubbäume wachsen lassen. Daraus resultiert nicht nur ein stark reduziertes ökologisches „Potenzial“, sondern vor allem Instabilität. Solch ein Wald ist anfällig, wechselhaft, unbeständig. 

VON MONOWALD ZU MISCHWALD

Aus Sicht der forstwirtschaftlichen Nutzung erzeugen Monowälder wie standortfremde Baumarten noch weitere Probleme. Aus industriellen Gründen werden nach wie vor Bäume nicht an ihrem Standort-heimischen Platz gepflanzt. Holz als Rohstoff ist gefragt. Um dem Bedarf gerecht zu werden, und der Industrie ausreichend liefern zu können, werden Fichten und Kiefer-Monokulturen auch außerhalb ihrer Heimat gepflanzt. Das hat zur Folge, dass Schädlinge wie der Borkenkäfer sich rasant ausbreiten oder ein Wald schneller abbrennt. In unserem Beitrag zum Thema Waldbrandgefahr durch Aufforstung minimieren, findest du Details dazu wie z.B.: In Brandenburg, dem Bundesland mit vorwiegend Kieferwäldern, führt nicht ohne Grund 6 Jahre in Folge (2017-2022) die Statistik der meisten Waldbrände und größten Brandfläche an.

Auch die Anfälligkeit für Windbruch ist ein aus der Monokultur resultierender Nachteil. Kurz:

Viel Monokultur = Viel Schaden. Der Waldumbau zu Mischwäldern ist daher von enormer Bedeutung für die Zukunft der Wälder und damit des Planeten. Das Wetter wird extremer und damit nicht nur das Eis, sondern auch die Luft dünner.

Naturnahe Forstwirtschaft

Um den sich rasant veränderten Umwelt- und Klimabedingungen nicht zu unterliegen, ist es unabdingbar, viele dieser Flächen entsprechend anzupassen, besser gesagt: umzubauen. Wenn wir die Wälder standhaft haben wollen, müssen wir sie standfest machen. Das geht nur mit Umbau. Mit Aktion. Mit Veränderung. Der Wald als Lebensraum, Wirtschaftsfaktor und in Ausübung all seiner essenziellen Funktionen ist nur überlebensfähig, wenn wir zeitnah auf die klimatischen Veränderungen reagieren. Hierbei standortverträglich und viel mehr ökologisch statt ökonomisch vorzugehen, nennt man einen naturnahen Waldbau bzw. eine naturnahe Forstwirtschaft.

3. Waldwachstum durch Waldumbau 

Beim Waldumbau wird die gewünschte Stabilität geschaffen, indem andere Baumarten und zwar verschiedensten Alters eingesetzt werden. Das wirkt wie ein Immunsystem-Boost durch die Extra-Portion Vitamin C und Ingwer – plus der regelmäßige Saunagang kombiniert mit der Sporteinheit – kurz vor Einbruch der Winterzeit. Ein stabiles Immunsystem hat ausreichend Abwehrkräfte! Ein gesundes System hält Angreifern stand. Was standhaft ist, kann wachsen. So bedingt der Waldumbau das Waldwachstum.

Wie funktioniert Waldumbau?

Es gibt unterschiedliche Optionen, Wälder umzubauen bzw. zu verändern. Aus unserer TreePlantingProjects-Praxis heraus, ist hier als Erstes die Naturverjüngung zu nennen.

Vorteile dieser Art des Waldumbaus/der Aufforstung

• keine kostenintensive Pflanzung bzw. Pflege einer Kultur nötig

• nutzt volles Potenzial der Natur (ungestörte Wurzelentwicklung, bessere Vitalität & Stabilität) 

• optimal kombinierbar mit extensiver Pflanzung und/oder Trupppflanzungen zur gezielten Artenanreicherung

Gezielt und behutsam einzelne Bäume entnehmen, um Licht und Platz für den Nach-wuchs zu schaffen, der die nötige Stabilität bringt. So kommt Vielfalt rein, so wird strukturell nicht nur in der Art, sondern auch im Alter gemischt.  Bäume, die lichtbedürftig sind, würde ohne diese Eingriffe wenig Chance haben.

VIELSCHICHTIG = STABIL = ZUKUNFTSSICHER

Auf diese Art und Weise lässt sich eine Vielfalt an Baumarten sowie an Alterklassen arrangieren, die die Komposition deines Waldes dauerhaft, d.h. beständig und zukunftsgerichtet, ändert. Aus instabiler Monokultur wird ein zukunftsstabiler Mischwald.

Ist die Schaffung von Vielfalt durch Naturverjüngung nicht möglich, gibt es weitere Optionen sowie verschiedene Möglichkeiten von Pflanzungen, deinen Wald mit unterschiedlichen Baumarten anzureichern.

4. Vorteile von Waldumbau

Auf den Punkt gebracht: Wie im letzten Abschnitt erläutert, bringt ein Waldumbau durch diverse Aufforstung die erforderliche Stabilität des jeweiligen Ökosystems. Diese wirkt sich auf den Boden und ebenso auf den Kronenraum aus. Die Mischung aus Nadel- und Laubbäumen hilft zudem beim Kampf gegen die massive Ausbreitung von Schädlingen, die sich in Monokulturwäldern ohne Hindernis vorarbeiten können. Auch aus Waldumbau resultierenden Schutz vor Waldbränden spielt eine tragende Rolle, wenn Waldwachstum das Ziel ist. Je vielfältiger die Mischung des Waldes, desto besser! Ein reich-diverser Mischwald wirkt sich obendrauf positiv sowohl auf die Nährstoff- als auch auf die Wasser – und Licht-Versorgung der Bäume aus. Das sind viele Fliegen mit nur einer Klappe! Im Ergebnis wächst ein gesunder Wald, welcher beständig ist und demzufolge die Zukunft des Waldbestands sichert.

Bedenke: Da das Wachstum von Bäumen Zeit in Anspruch nimmt, sollte Entscheidungen zum Waldumbau entsprechend zeitnah getroffen werden.

5. Was ist ein Zukunftswald

Dazu musst du vorab wissen, wie der Wald unserer Vergangenheit war.

Deutschland war vor über 2000 Jahren fast komplett mit Wald bedeckt, in dem – Urwald gleich – viele unterschiedliche Arten von Bäumen wuchsen. Dann brauchten die Menschen Holz und damit änderten sich die Dinge. Im Mittelalter war Holz der wichtigste Rohstoff. Die Geschichte abgekürzt: Am Ende blieb nicht viel Wald übrig. Nach dem Zweiten Weltkrieg dann war Holz folglich mehr als knapp und gleichzeitig dringend benötigt. Im Rahmen des Wiederaufbaus wurde aufgeforstet, d.h. kahle Fläche wurde wiederbewaldet – leider weder stabil noch nachhaltig. Vorrangig wurden Kiefern und Fichten gepflanzt. Schnell und vor allem gerade wachsend sind diese perfekt für eine produktive Holzernte. Daher ist der Kiefernwaldanteil des Landes hoch.

Der gegenwärtige Wald:

Gegenwärtig sind die Wälder Deutschlands durch Trockenheit, extremes Wetter und Schädlingsbefall gefährdet. Welcher Wälder trifft das am meisten? Ganz genau, die industriell gezüchteten Fichten-Monokulturen.

Daher ist die Antwort auf die Frage “Was ein Zukunftswald ist” einfach:

Zukunftswald ist stabil, er hält Witterung, Schädlingen und klimatischen Veränderungen stand. Ein standfester Wald ist einer für die Zukunft. Unsere Formel für Waldwachstum lautet daher:

Mischwald+Generationenwald = der Zukunftswald. Stabil und klimagerecht in die Zukunft.

Die Zukunft des Waldes liegt im Mischwald. Bye Bye Monokulturen. Adios, Nadelbaum-Monokulturen. 

6. WALDUMBAU MIT TPP

Was wir damit meinen:

Klimastabil bedeutet möglichst artenreich sowie standortverträgliche Baumarten zu pflanzen, um damit das Ausfallrisiko und generell Schadensereignisse zu verringern. Außerdem versuchen wir über kontinuierliche Artenanreicherung, verschiedene Stufen zu erzeugen. So entstehen in dem Mischwald mehrere Schichten, was den sogenannten Generationenwald stabiler macht. Der Artenvielfalt wegen achten wir auch besonders darauf, Habitate für zugehörige Wirbeltiere, Insekten, Mikroorganismen und Pilze zu erhalten bzw. zu fördern. Sind alle Faktoren gegeben, kann der Wald langfristig seine natürlichen Ökosystemleistungen erbringen. 

Ökologische Wiederbewaldung statt klassische Aufforstung 

Wir nutzen verschiedene Methoden, um deinen Gegenwartswald in einen Zukunftswald zu wandeln. Hierbei arbeiten wir im Einklang mit der Natur, nutzen Naturverjüngung und reichern — mit Hilfe der Trupppflanzung — gezielt Arten an. Nur, wenn der ausdrückliche Wunsch nach Nutzholzproduktion besteht, wird die extensive Bepflanzung gewählt. Die Förderung von klimastabilen Wäldern ist für uns von entscheidender Bedeutung, da gesunde Wälder eine wichtige Rolle im globalen Klimaschutz spielen und gleichzeitig so massgeblich unser menschliches Wohlergehen sowie unser aller Lebensqualität beeinflussen.

WIEDERBEWALDUNG mit TPP

Zusätzlich gibt Punkt 3 einen super Einblick in unsere Art der Wiederbewaldung.

7. Fazit

Der Klimawandel bringt uns zum Nachdenken, zum Umdenken und zwingt uns zum schnellen Handeln. Es gilt, die Wälder sowie das Waldmanagement an die Klimaveränderungen anzupassen. Anders können sie dem nicht standhalten. Waldumbau hilft uns dabei, genau das zu tun. 

Unsere Zukunft gestalten, heißt, unsere Wälder zu gestalten.

Waldumbau schafft Struktur, Stabilität und Vielfalt – mit dem Ziel unsere Wälder widerstandsfähig zu machen. Resistente Wälder schaffen, ist die aktuelle Gemeinschaftsaufgabe, vor der wir stehen. Wir brauchen Baumartenmischungen in deutschen Waldbeständen. 

In Bayern läuft die Waldumgestaltung  läuft auf Hochtouren. Laut Bayrischem Rundfunk sollen 200.000 Hektar Privatwald bis 2030 zu intakten Mischwäldern umgebaut werden. Das wäre eine stabile Zahl.

Butter bei die Fische:

Wir sind zum Wald retten hier. Unser Ziel WALDWACHSTUM. Wie wir das erreichen? MIT WALDUMBAU zum Beispiel, wie in diesem Beitrag hervorragend zusammengefasst. Die rasante Veränderung des Klimas lässt keine Zeit für “um den heißen Brei herumreden”. Fokus auf das Wesentliche und volle Kraft voraus!

Naturfernes Management macht den Wäldern zu schaffen. Wir brauchen naturnahe Forstwirtschaft sowie naturnahen Waldumbau. Wir von TreePlantingProjects sind darauf spezialisiert, im Einklang mit der Natur zu wirtschaften.

Stabiler Wald, stabile Zukunft. Melde dich, wenn auch dein Wald ein Zukunftswald werden soll.

Dein TPP Team