7 interessante Fakten über den Wald in Bayern
1. In Bayern gibt es mehr Wald als in jedem anderen Bundesland
In Bayern gibt es mehr als 2,5 Millionen Hektar Wald. Das entspricht etwa 36 Prozent der Gesamtfläche des Freistaats. Das ist bei weitem die größte Waldfläche aller 16 Bundesländer. Baden-Württemberg auf Platz 2 kann „nur“ 1,3 Millionen Hektar vorweisen. Allerdings ist Bayern beim Anteil des Waldes an der Landesfläche nicht Spitzenreiter: In Hessen sind es 42 %.
Was bedeutet 2,5 Millionen Hektar Wald nun in Bäumen? Fünf Milliarden. Auf jede*n Bayer*in kommen also 2 000 Quadratmeter Wald und 385 Bäume.
2. Die Hälfte des Walds in Bayern gehört Privatleuten
Etwas mehr als die Hälfte (54,2 %) der Wälder in Bayern gehört Privatleuten. Rund 700 000 Bayerinnen und Bayern haben ihren eigenen Wald. Rund ein Drittel (30,1 %) gehört dem Freistaat, 13,5 % den bayerischen Kommunen und nur 2,2 % der Bunderepublik.
Private Wälder in Bayern sind im Durchschnitt etwa 2,3 Hektar groß. Sie lassen sich kaum effizient bewirtschaften, weil sich der Einsatz von Maschinen meist nicht lohnt. Die Nachfrage nach Holz ist aufgrund der milden Winter in den letzten Jahren erheblich gesunken. Weil sie keine langfristigen Perspektiven sehen, verlieren viele Privatbesitzer deshalb zunehmend das Interesse an der Bewirtschaftung.
3. Die Fichte ist der häufigste Baum in den Wäldern Bayerns
Baum Nummer 1 in Bayern ist die Fichte. Laut Staatsministerium verteilen sich die Baumarten in den Wäldern wie folgt:
- 41,8 % Fichte
- 17,1 % Kiefer
- 13,9 % Buche
- 6,8 % Eiche
- 2,4 % Tanne
- 2,1 % Lärche
- 0,8 % Douglasie
- 15,0 % sonstige Laubbäume
Monokulturen sind besonders anfällig für Schädlinge, deshalb stellt der Freistaat Waldbesitzern Fördergelder zur Verfügung, um solche Flächen zu Mischwäldern umzubauen. So sollen in den nächsten neun Jahren noch 125 000 Hektar private Fichtenwälder klimafest gemacht werden. Besonders die Eiche wird stark angepflanzt, da sie bisher mit den Folgen der Klimakrise vergleichsweise gut zurecht kommt.
4. Bayern hat nur 3 Prozent Naturwald
Naturwälder sind nutzungsfreie Waldflächen. Hier darf sich der Wald natürlich entwickeln. Bäume fällen ist untersagt. Solche Wälder sind besonders wichtig für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Die nationale Biodiversitätsstrategie sieht eigentlich vor, dass bis 2020 zehn Prozent aller Staats-, Stadt- und Bundeswälder in Deutschland Naturwälder sind. In Bayern sind es bisher nur 3 Prozent der gesamten Waldfläche und etwa 7 Prozent (Stand 2018) der öffentlichen Wälder. Nordrhein-Westfalen, das Saarland und einige weitere Bundesländer konnten das Ziel jedoch erfüllen oder übertreffen.
5. 200 000 Menschen arbeiten in Bayerns Wäldern
Von und in den Wälder Bayerns arbeiten nur ein Fünftel weniger Menschen als in der Mobilbranche.
Zu diesen 200 000 Personen zählen u.a.:
- Förster*innen
- Forstwirt*innen
- Forsttechniker*innen
- Revierjäger*innen
- Waldarbeiter*innen
- Zimmerleute
- Sägewerksangestellte
- Forstunternehmer*innen
- Baumpfleger*innen
- Angestellte in der papierverarbeitenden Industrie
Wald bietet – naturgemäß – besonders im ländlichen Raum Beschäftigung. Die bayerische Forst- und Holzwirtschaft erwirtschaftet übrigens jährlich über 30 Milliarden Euro.
6. Der Wald tut viel für uns
Menschen brauchen Wald zum Atmen. Er produziert Sauerstoff und speichert Kohlenstoff. Die Wälder in Bayern absorbieren jährlich etwa 20 Millionen Tonnen CO₂, verursacht werden rund 60 Millionen Tonnen. Ein Hektar Laubwald schenkt uns jährlich 15 Tonnen Sauerstoff ein Nadelwald sogar das doppelte.
Außerdem bildet Wald neues Grundwasser. Pro Hektar zwischen 80 000 und 160 000 Kubikmeter.
Rund zehn Prozent des Waldes in Bayern ist sogenannter permanenter Schutzwald. Er schützt besonders in den Gebirgen vor Naturgefahren wie Steinschlag, Erdrutsch Lawinenbildung, Hochwasser und Überschwemmungen.
7. Es steht schlecht um den Wald in Bayern
Trockenheit, Stürme, Schneebruch und Schädlinge – direkte und indirekte Folgen der Klimakrise – haben dem bayerischen Wald in den letzten Jahren schwer zugesetzt. Wälder in Franken und der Oberpfalz sind besonders trocken, weil hier weniger Regen fällt als in Altbayern und Schwaben.
Die bayerische Forstministerin Michaela Kaniber bezeichnet die Ergebnisse des Waldberichts 2020 als „erschreckend“. Der Präsident des bayerischen Waldbesitzerverbands kommt zu einem ähnlich traurigen Schluss: „Die Klimakrise hat unsere Wälder voll im Griff.“
Die Bayerischen Staatsforsten haben zwar ein 30-Millionen-Bäume-Programm für mehr Klimaschutz gestartet. Allerdings ist fragwürdig, wie erfolgreich dieses umgesetzt werden kann, fehlen doch viele Fachkräfte in der Forstwirtschaft.
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