Schätze des Waldes – Die Hagebutte
Ein Männlein steht im Walde, ganz still und stumm. Es hat von lauter Purpur ein Mäntlein um. Sagt, wer mag das Männlein sein, das da steht im Wald allein, mit dem purpurrothen Mäntelein?
Wer kennt es nicht, dieses altbekannte Kinderlied von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. 1843 ist es entstanden und sogar noch älter ist der Schatz des Waldes, um den sich das Lied dreht und der auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit verdient: die Hagebutte.
Die Hagebutte – Rose und Sammelnussfrucht
In den Hecken und Böschungen am Waldrand finden sich im Hochsommer oft hübsche Blüten in Hülle und Fülle. Hier leuchten auch die weißen bis hellrosanen Blüten der Wildrose, volkstümlich auch Hundsrose genannt. Sie sind wunderschön anzusehen und verleihen dem Wald etwas nahezu Magisches. Wenn sie verblühen, wirbeln die feinen Blättchen durch die Luft und schmücken den Boden. Doch Kenner des Waldes wissen, dass sich hinter diesen Schönheiten noch viel mehr verbirgt. Ein weiterer Name der Rosenart ist nämlich Hagebutte, so wie die Früchte, die sie trägt.
Hagebutten wachsen in Europa und Asien wild, werden aber auch gerne angebaut, da sie sehr pflegeleicht sind und reichlich Früchte abwerfen. Diese enthalten, eingehüllt ins Fruchtfleisch, etliche kleine Nüsse und zählen deshalb zu den Sammelnüssen.
Viele kennen diese Nüsschen aus ihrer Kindheit, denn daraus kann man hervorragend Juckpulver herstellen. Da die Verwendung desselben aber nicht gerade freundlich ist und sogar Allergien hervorrufen kann, gehen wir hier lieber darauf ein, warum die Hagebutte eine wahre Vitalstoffbombe ist, wunderschön aussieht und wie man sie am besten nutzt.
Wunderschön und sehr gesund
Das purpurne Männlein kann vielfältig genutzt werden. Im Herbst kann man es am Waldrand finden und ernten. Ab Ende September sind die Früchte reif. Wer sein Zuhause herbstlich gestalten möchte, kann die hübschen, knallroten Beeren als Farbhighlight in Sträußen, Kränzen oder als Tischdekoration verwenden. So kannst du kostenlos die Schönheit des Waldes in deine vier Wände holen. Willst du die Beeren aber lieber genießen statt drapieren, gilt wie bei allen Kostbarkeiten der Natur: Nur sammeln und verzehren, wenn du dir wirklich ganz sicher bist, dass es sich auch um die richtige Frucht handelt! Am besten vergleichst du mit Fotos oder fragst jemanden um Rat, der sich auskennt, wenn du unsicher bist. Wenn du die Hagebutten roh essen möchtest, solltest du mit der Ernte bis nach dem ersten Frost warten, da dann das Aroma am besten ist. Es wird nur das Fruchtfleisch der Sammelnussfrucht verzehrt.
Dieses hat es allerdings in sich! Eine wahre Vitamin- und Vitalstoffbombe, die es mit allen Superfoods aufnehmen kann und dazu noch regional und kostenlos erhältlich ist. Die Hagebutte enthält neben Vitamin D, P, K, B1, B2, B3 und Provitamin A auch noch eine beträchtliche Menge Vitamin C, die dank ebenfalls enthaltener Enzyme sogar beim Kochen erhalten bleibt und so besonders in der Erkältungszeit und zur Stärkung des Immunsystems extrem wertvoll ist. Außerdem sind auch einige lebensnotwendige Mineralstoffe enthalten, darunter Natrium, Eisen, Selen, Mangan, Magnesium, Kalium, Phosphor, Schwefel und Silicium. Man tut seinem Körper also in vielerlei Hinsicht etwas Gutes, wenn man Hagebutten in der herbstlichen Küche verwendet. Das kommt nicht nur Verdauung und Stoffwechsel zu Gute, sondern schützt auch vor Bakterien und Viren, wirkt heilend auf Muskeln und Gelenke, muntert an kalten Herbsttagen auf und spendet Energie für die dunkle Jahreszeit.
Getrocknet, im Tee, als Gelee: Hagebutten in der Küche
Nicht nur als Dekoration eignen sich Hagebutten, wenn sie getrocknet wurden. Sie werden dadurch außerdem lange haltbar und können ganz klassisch als Tee getrunken oder auch als Topping auf Müsli oder Joghurt gegeben werden. Wie du die rote Frucht ganz einfach zu Hause trocknen kannst, erfährst du hier.
Ebenfalls beliebt sind Hagebuttengelee und -marmelade. In diesem Blog findest du ein tolles Rezept zum Nachkochen!
Als köstliches Geschenk oder zum Genießen an kalten Herbstabenden eignet sich selbstgemachter Hagebuttenlikör (natürlich nur für alle über 18). Wer etwas Ausgefalleneres probieren möchte, sollte sich an diesen leckeren Hagebutten-Nuss-Schnitten versuchen.
Aber nicht nur durch den Magen entfaltet die Hagebutte ihre Superkraft. Sie kann auch zu Öl verarbeitet werden und als duftende, nachhaltige Körperpflege verwendet werden. Wie das funktioniert kannst, du hier nachlesen.
Wir sind gespannt, wie du die Hagebutte nutzt. Du hast eines der Rezepte ausprobiert, eine tolle Dekoration mit Hagebutten gebastelt oder eine ganz eigene Idee umgesetzt? Das würden wir gerne sehen! Wir freuen uns über ein Bild deiner Kreation. Dieses kannst du uns gerne via Mail an hello@staging.treeplantingprojects.com oder über unsere Social Media Profile auf Facebook oder Instagram zukommen lassen.
Entdecke die Schätze des Waldes
Du bist jetzt neugierig geworden und möchtest am liebsten direkt in den nächsten Wald gehen, um die heimischen Kostbarkeiten kennenzulernen? Super! Denn unser Wald kann so viel mehr als Brennholz liefern und zum Spazieren genutzt werden. Als Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen bietet er auch uns Menschen Nahrung, die super gesund, kostenlos, nachhaltig und regional verfügbar ist. Es lohnt sich also, den Wald zu erhalten und zu besuchen. Und damit du weitere Inspirationen erhältst, wirst du in nächster Zeit in unserem Blog Artikel zu den unterschiedlichsten Schätzen des Waldes finden. Sei also gespannt und bleib auf dem Laufenden!
Damit du auch in Zukunft die Schätze des Waldes entdecken und genießen kannst, müssen wir Aufforsten und den Wald schützen! Wie du selbst aktiv wirst und warum Wald auch im Kampf gegen die Klimakrise so wichtig ist, erfährst du auf treeplantingprojects.com und auf unseren Social Media Kanälen.
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