Wie und warum wir Wildzäune bauen

TreePlantingProjects umfassen mehr als nur Bäume pflanzen. Damit aus den Jungpflanzen einmal ein zukunftsfähiger Wald wird, gilt es die jungen Bäume vor hungrigen Tierchen zu schützen. Denn Wildverbiss kann Aufforstungsprojekten schnell einen Strich durch die Rechnung machen. Deshalb ist es auch Teil unserer Aufgabe, Wildzäune zu bauen. 

Warum wir Wildzäune bauen (müssen)

Es gibt mehrere Verwendungszwecke für einen Wildzaun: ein Wildgehege zu schaffen; Tiere davon abzuhalten, auf befahrene Straßen zu laufen; sie daran hindern, Nutzflächen zu zerstören. 

Letzterer ist der Grund, warum wir bei unseren Aufforstungsprojekten Forstzäune bauen. Denn junge Bäume sind Delikatessen für Rehe, Wildschweine und andere Waldbewohner. Die Tiere knabbern an Blättern, nagen an Zweige und beißen Knospen ab. 

Folgen von Wildverbiss

Derzeit führt eine überhöhte Wilddichte dazu, dass frischgepflanzte Wälder ungeschützt fast keine Chance haben. Auch wenn wir den possierlichen Tierchen ihre Leckerbissen gönnen, sie zerstören damit leider unsere Arbeit. 

Wildverbiss kann nämlich den Wuchs von Bäumen verzögern, Bonsaiformen verursachen, zu Knüppelwuchs und anderen Folgeschäden führen und sogar zum Absterben der Pflanzen. Das ist einerseits ein ärgerlicher wirtschaftlicher Verlust, andererseits durchkreuzt das unser großes Ziel: zukunftsfähige Mischwälder zu pflanzen, die etwas gegen den Klimawandel ausrichten.

Maßnahmen gegen Wildverbiss

Glücklicherweise kann man etwas gegen Wildverbiss tun. Zu den langfristigen Maßnahmen gehört die Regulierung der Wildbestände durch die Jagd. Dafür müssen regionale Jagdkonzepte entwickelt werden. Kurzfristig hilft uns das aber nicht weiter, deshalb müssen wir auf mechanische Schutzmaßnahmen setzen.  

Das Bauen von Wildschutzzäunen ist eines dieser mechanischen Schutzverfahren. Es eignet sich besonders, wenn eine große Fläche geschützt werden soll.

Stehen auf einem Hektar mindestens 1 000 Pflanzen bietet es sich an, einen Forstzaun zu bauen. Bei weniger Bäumen könnte ein Einzelschutz, wie Wuchshüllen oder Schutzmanschetten, wirtschaftlicher sein.

Was man beim Bauen von Forstzäunen beachten muss

Ob Pfahlzäune aus Holz, Kunststoff oder Metall – wichtig ist, dass der Zaun den Anforderungen der jeweiligen Aufforstungsfläche gerecht wird. Die können sich von Projekt zu Projekt unterscheiden.

Wie hoch sollte der Zaun sein?

Die Länge des Zauns ergibt sich natürlich aus der einzuzäunenden Fläche. Die Höhe eines Wildzauns ist abhängig von den Tieren, die man fernhalten möchte:

  • Hase: ca. 80 Zentimeter 
  • Reh: 1,5m bis 1,8 m 
  • Rotwild: 2 m

Wie lange muss der Zaun stehen bleiben?

Ein Wildzaun muss und darf so lange stehen, bis die „Gefahr“ des Wildverbisses vorüber ist. Schützt er vor Rehen, ist das etwa fünf bis sieben Jahre. Dann sind die Bäume in der Regel groß genug, dass die Tiere die Gipfelknospen nicht mehr erreichen. Beim Rotwild hingegen ist das erst na ca. 15 Jahren der Fall. 

Eine Genehmigung braucht man für das Aufstellen eines Wildschutzzauns übrigens nicht. Zwar darf ein Wald grundsätzlich nicht eingezäunt werden, allerdings sind Besitzer auch verpflichtet, den Wald vor Schäden zu bewahren. Um Forstkulturen zu erhalten, darf also ein Wildschutzzaun gebaut werden. Solche Zäune müssen offene, sockellose Einfriedungen sein.

Wie pflegt man einen Forstzaun?

Damit der Zaun auch seinen Zweck erfüllt, muss er regelmäßig kontrolliert werden:

  • Sind alle Pfosten noch intakt?
  • Gibt es Öffnungen im Zaun?
  • Wurde der Zaun durch Windwurf beschädigt?

Schäden müssen sofort repariert werden. Wird der Zaun anständig gepflegt, können die Materialien nach Abbau anderswo wieder verwendet werden. 

Schritt für Schritt: Wildzaun aufstellen

TPP baut einen Wildzaun

Nach Experimenten mit einem Zaun aus Baumresten haben wir uns bei unsere bisherigen Aufforstungsprojekte für einen Metallzaun entschieden. Z-Profile aus Edelstahl leisten weniger Widerstand beim Einrammen, gepaart mit einer motorisierten Pfahlramme können wir so besonders effizient arbeiten.

Um einen solchen Forstzaun zu bauen, benötigt man folgendes Material und Werkzeug:

Material:

  • 1,85 m hohe Z-Profile aus Edelstahl
  • Maschendrahtzaun
  • Heringe
  • Schnur

Werkzeug:

  • manuelle oder motorisierte Pfahlramme (kann z. B. im Baumarkt oder bei der lokalen FBG geliehen werden)
  • Sense
  • Ketten- und Handsäge
  • Kombizange
  • Seitenschneider

Nach den Vorbereitungsmaßnahmen auf der Fläche, gehen wir so vor:

  1. Aufräumen: Vor der Pflanzung und dem Aufstellen des Zauns schneiden wir die Fläche frei und machen Platz für die Bäume und die Zauntrasse. 
  2. Vorbereiten: Anschließend markieren wir die Eckpunkte der Einfriedung. Zur Orientierung spannen wir eine Schnur. Um besonders effizient zu arbeiten, legen wir das Material bereits zurecht.
  3. Pfosten aufstellen: Die Pfosten stoßen wir jetzt mit Hilfe einer Maurerschnur in die Flucht vor. 25 cm des Pfostens verschwindet in der Erde, um das Profil zu verankern. Mit der motorisierten Pfahlramme rammen wir sie anschließend in den Boden. Der Abstand zwischen den Pfählen sollte etwa vier Meter betragen. Die Spannpfosten sollten im Abstand von etwa 50 Metern stehen.
  4. Streben anbringen: Nun streben wir die Eckpfosten ab, damit der Zaun stabil wird. Die Streben bringen wir in einem Winkel von 45 Grad an.
  5. Zaun einhängen: Zu zweit wird nun das Zaungeflecht eingehängt. Wir rollen es dazu von Pfahl zu Pfahl aus und hängen die Drähte in die Z-Profil-Haken ein. Wenn das Knotengeflecht auf Spannung gebracht wurde, lässt sich der Zaun leicht einhängen. 
  6. Heringe einschlagen: Zuletzt fixieren wir das Zaungeflecht mit Heringen (Holz- oder Metallstifte) im Boden. Das verleiht dem Zaun zusätzliche Stabilität und verhindert, dass sich das umgeschlagene Geflecht hebt und Kleintieren Zugang zur Aufforstungsfläche bekommen.

Und schon steht der Zaun! Die Z-Profile aus Metall garantieren eine lange Standzeiten garantiert und wir können sie, wenn sie ihren Dienst bei einer Fläche getan haben, bei der nächsten erneut verwendet werden.

Übrigens: Wenn du über unsere Plattform selbst eine Pflanzaktion übernimmst, ermöglicht dir TreePlantingProjects aus Fördermitteln und Spenden den Zaunbau über einen Dienstleister. Melde dich für eine unserer Infoveranstaltungen an und erfahre mehr darüber, wie wir dich unterstützen können. 

Kontakt

TreePlantingProjects

Stefan

Geschäftsführer bei TPP

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